30. März 2014

Ein Konzertbesuch der besonderen Art

Ich besuche leidenschaftlich gern Konzerte, allerdings finden sie selten in einer Kirche statt.

Heute Nachmittag fuhr ich mit meinem 16 jährigen Sohn in die Kreuzkirche Schiffbek zur „Petit Messe Solennelle“. Messen sind meistens eher „einfach“ und schlicht gehalten, wie mir eine erfahrene Kirchenkonzert-Besucherin mitteilte, diese Messe aber wirkte auf mich wie eine Oper. Kein Wunder, Gioachino Rossini schrieb sie 1863 für 4 Solostimmen, Chor, Harmonium und Klavier. Seine letzte Oper komponierte er schon Jahre vorher.  Der Chor und die Pianistin Gabriele Pott lockten uns an diesem sonnigen Frühlingstag in eine Kirche, normalerweise hätte ich ihn lieber im Freien verbracht. Meine Schwiegermutter lud uns ein, sie singt seit Jahren im Chor der Kantorei Schiffbek-Öjendorf. Mein Sohn spielt selbst Klavier und interessiert sich deshalb neuerdings für Klassik. Aber mit einem Wort – es war grandios!

Der Gesang des Chors und der Solisten: Christiane Canstein , Sopran, Nicole Dellabona , Alt, Daniel Jenz , Tenor und Tim StolteBassbariton, das Harmonium und die Pianobegleitung harmonierten, die Soli klangen wunderschön in der tollen Akustik der Kirche, wenn ich das mal so laienhaft ausdrücken darf. Besonders die Sopranistin hat mich begeistert, ich konnte sie mir gut auf der Bühne der Staatsoper vorstellen. Am Schluß gab es rote Rosen und Standing Ovations für die Sänger und Musiker, der frenetische Applaus war bestimmt in halb Billstedt zu hören!
Die nächsten Termine, um Christiane Canstein und Nicole Dellabona in Hamburg zu hören, sind der 5. und 21. April 2014, einfach mal googlen oder oben auf die Namen klicken. Gabriele Pott richtet das "Kunst am Kai 2014"  -Projekt in Lübeck aus. 

Mein Sohn sagte zum Spiel der Pianistin: „Das war schon schwer, sie hat hart gearbeitet!“
 
Zuhause setzte er sich ans Klavier und ich bekam als Zugabe alle Sätze von Beethovens Mondscheinsonate und die "Ballade pour Adeline":

 
 

11 Dinge, die ich im letzten Monat gelernt habe:

  1. Mich in Geduld zu üben. Geduld mit meinem Arbeitsmaterial Silber, beim Sägen und Feilen, vor allem: Geduld mit mir selbst (ich bin ja erst im 1. Lehrjahr...)
  2. Erst Denken, dann Rechnen, dann Anfangen: Ich neige ja eher zum Ausprobieren, das kann beim Goldschmieden ins Auge gehen, also:
  3. Exaktes Arbeiten, millimetergenaues Messen! Beim Abmessen der Länge für eine Ring aus Halbrunddraht (Durchmesser 1,5  mm) hatte ich vergessen, die doppelte Dicke (3 mm) zu addieren, der Ring wurde zu eng.
  4. Ringschienen gerade durchsägen und Kreise so genau wie möglich aussägen.
  5. Feilen und schmirgeln kann Stunden dauern, wenn ich bei Punkt 3 und 4 geschlampt habe.
  6. Löten: Die Lötstellen und die Lotpaillons "frischen", d.h. schmirgeln und nicht mehr mit den Fingern berühren. Nicht zu viel Flussmittel auftragen, ein kleiner Tropfen genügt!
  7. Genau beobachten, wie sich das Silber, das Flussmittel und das Lot beim Erhitzen verhalten. Das Lötgut (den Ring) langsam erhitzen, mit dem Brenner "fächeln". Die Flamme dabei nicht direkt auf die Lötstelle richten, sonst besteht die Gefahr, dass das Lot verbrennt und nicht mehr fließt. Und: Punkt 1!
  8. Rechtzeitig mit dem Löten aufhören! Siehe Punkt 7, "Genau beobachten...". Beim Löten soll es einen Zeitpunkt geben, an dem das Lot "hell aufblitzt" und fließt. Ungefähr dann, wenn der ganze Ring "kirschrot" glüht. Es ist mir bisher erst 1 - 2 x gelungen, das Aufblitzen und das Fließen des Lots zu sehen. Kurz danach die Flamme vom Lötgut entfernen, sonst schmilzt das Silber!
  9. Mit Gewalt geht gar nichts! Ein zu enger Ring kann nur durch vorsichtiges Hämmern auf dem  Ringstock geweitet werden. Dabei einen Gummihammer ohne Kerben oder Scharten im Hammerkopf benutzen und/oder den Ring mit dickem Papier ohne Struktur schützen! Das durch das Löten entspannte Silber wird durch das Hämmern gehärtet. Schiebt man den Ring zu brutal auf den Ringstock, dann geht mit etwas Pech die Lötfuge wieder auf.
  10. Ausgeglühtes, entspanntes Silber ist besonders empfindlich: Wenn ich ein 2. Mal löte, sei es, weil mir die Lötfuge nicht gefällt oder ich eine Fassung für einen Stein auflöten möchte, muss ich besonders aufpassen! Punkt 8... , bzw. "Shit happens"
  11. Ganz wichtig: Stabiles Werkzeug! Ich habe mein "Anfänger-Werkzeug" im Internet, u. A. über eBay gekauft. Soweit ganz in Ordnung, nur bei dieser Zange hat sich nach der Bearbeitung von 3 Ringen die Kunststoffbacke verabschiedet. Außerdem ist der Kopf des kleinen Gummihammers, ebenfalls von Marketenderey  leider nicht sehr belastbar, er bekam nach kurzer Benutzung Schrammen und Kerben, die sich beim Hämmern auf das Silber übertragen. Deshalb: "Silber schützen", Punkt 9. In Werkzeug werde ich demnächst noch einmal investieren und euch meine Erfahrungen mitteilen.

Den Titel dieses Posts habe ich übrigens bei Meike Winnemuth geklaut, nur das es bei mir 11 Dinge wurden...

Ich wünsche euch allen einen schönen Frühlingstag,
Kirsten


25. März 2014

Dieser schöne Aquamarin

... wartet fassungslos auf seinen Ring!



"Ich schau ihn an und trau mich nicht ran",  beschreibt meine Situation ziemlich genau.

Der Stein misst 1 cm im Quadrat und er befand sich in einem alten Goldring, den ich von meiner Mutter geerbt habe. Nun soll er ein schlichtes Silberkleid bekommen, das Material für die Fassung und der Ring (mein "zerstörter" Bandring ) liegen schon auf meinem Arbeitsplatz. Ich gehe jetzt mal in meinen Goldschmiedekeller und probiere ein bisschen herum ...




23. März 2014

Was mich sonst so bewegt: Traditionelles Taekwon-Do nach Kwon, Jae-Hwa

begleitet mein Leben seit über 20 Jahren. Passiv, als Zuschauerin oder Helferin.
Gestern fand in Oststeinbek ein Frühlings-Lehrgang statt:

 
Über 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland haben trainiert und hatten Spaß,  es gingen wieder viele Bretter und Steine zu Bruch. Hier ein paar (Handy)Impressionen:
 



 

 


 
 
 
 

Vielen Dank an alle Trainerinnen, Teilnehmerinnen und  Helferinnen!
 
Wer mehr über Taekwon-Do  wissen möchte, kann sich bei Michael Unruh, 7. Dan, erkundigen:
 
 
 oder bei Thomas Bülow, 3. Dan:
 
 
oder je nach Wohnort  hier:
 
 
 
 

20. März 2014

Sägen, Feilen, Löten II -

es geht weiter, ich habe einen versilberten Kaffeelöffel und Silberblech bearbeitet. Diesmal war ich beim Löten geduldiger und vorsichtiger mit der Lötflamme. Es ist mir gelungen, Silberkugeln und Scheiben an die richtige Stelle und auf den Ring zu löten, ohne die schon vorhandene Lötfuge des Rings wieder zu zerstören. Hier sind die Ergebnisse meiner Übungen:

 
 
Die Scheibe auf dem Ring habe ich ausgesägt und mit der Holzpunze aufgetieft.
 
 
Aus dem Löffelstiel entstand ein zweiter Anhänger
 
 
Die Lötfuge des Rings könnte schöner sein, ich weiß ... :-)
 
 
Einen sonnigen Frühlingstag wünsche ich euch, ich gehe jetzt in meinen Garten! 
 
 

18. März 2014

Content, Fotos, Blogtechnik und ein strickender Mann -

nicht, dass ich was gegen strickende Männer habe. Also zu "Content": Dieses Wort verfolgt mich, immer wenn es irgendwo im Netz um Inhalte geht, taucht es auf: "Promi-Content" oder "Cat-Content", als "Kuschel-Content" oder gleich "So cute"-Content. Mit dem Begriff "Content" in Artikeln über Marketing" kann ich ja leben, aber massenhaft "Wie süüß"-Content finde ich gruselig.
So, damit der Post nicht zu textlastig wird, jetzt ein bisschen "Schmuck-Content" :-)


 

 
 
 
 
Schmuck zu fotografieren finde ich schwierig, obwohl ich inzwischen schon darin geübt bin.  Am besten werden die Fotos bei hellem Tageslicht in einer weißen Umgebung (A3 Zeichenpapier an die Wand und darunter), das ist im Winter und Frühjahr nicht so einfach. Aber mein nächster Verkauf naht, deshalb musste ich noch ein paar brauchbare Fotos zustande bringen. Mein großer Rosenquarz, der Namensgeber meiner Website rosenquarz-design leistet mir dabei treue Dienste. Diesmal habe ich mit Ashampoo Photo Commander Collagen ausprobiert, damit die Fotos nicht so langweilig aussehen. Wenn ich mal viel Zeit! habe, werde ich mich mit Fotobearbeitungs-Programmen beschäftigen ...
 
Die letzten Tage habe ich mich weniger mit Content, dafür umso mehr mit Blogtechnik beschäftigt. Wie kriege ich Facebook-, Twitter- und RSS-Feed-Buttons auf die Seite und an die richtige Stelle? Das war nur eine  der Fragen, die mich beschäftigten.
Die Lösung fand ich bei Bloggerlatein, dank der genauen Anleitung ist es mir auf Anhieb gelungen, den HTML-Code zu verändern und die Buttons zu installieren! Weitere hilfreiche Tipps fand ich in der  Blogkiste  und bei Oliver Doetsch. Mein Blog-Layout - soll ich es doch lieber heller und schlichter gestalten? Ich kann mich nicht entscheiden.
 
Der strickende Mann 
Heute morgen hatte ich ein skurriles Erlebnis in der U-Bahn:  Ein dicker, gemütlich wirkender Mann stieg ein. In  seinen großen Händen hielt er etwas Zartes, Buntes. Strickzeug. Es sah nach einem Schal aus, gestreift, in leuchtenden Farben: Schwarz, Weiß, Pink und Grün. Er setzte sich und begann in einem Affentempo zu stricken, ohne hinzusehen! Ich war so fasziniert, dass ich mich zusammenreißen musste, ihn nicht anzustarren. Am liebsten hätte ich ihn gefilmt. Er begann, leise etwas zu murmeln (zählte er die Maschen?), wirkte jetzt ein bisschen gaga. Beim Aussteigen strickte er weiter ...
Vielleicht hören wir ja bald von einem neuen Rekord, ein Schal wickelt sich um die Erde oder so ähnlich?
 
 

15. März 2014

Kontrastprogramm

Ich lese gern Krimis von skandinavischen Autoren. Die Hauptermittler in diesen Krimis haben oft ein problematisches oder  nicht vorhandenes Privatleben. In fast jedem Krimi sitzt der Kommissar oder die Kommisarin irgendwann mit einem Glas Rotwein einsam auf einer Terrasse oder in einem Zimmer und hört entweder eine Oper oder Jazz, bevorzugt John Coltrane oder Miles Davis.

Ich dachte "Okay, du erweiterst jetzt mal deinen musikalischen Horizont und hörst dir John Coltrane an", vielleicht passt er ja wirklich gut zu einem Glas Wein, egal ob Weiß oder Rot. Also hab ich  auf YouTube ein paar verschiedene John Coltrane Videos aufgerufen. John Coltrane konnte wirklich gut Saxophon spielen und gut improvisieren - aber mir ist das Ganze zu schräg oder zu langweilig, es berührt mich nicht. Dabei liebe ich den Klang eines Saxophons, mein Vater war Saxophonist, seine Improvisationen habe ich geliebt. Einzig das Video "So What"  aus dem Jahr 1959 mit Miles Davis gefiel mir, besonders Miles an der Trompete. Tja, nicht ganz meine Welt, da mag ich doch lieber  Swing

Danach beschlossen mein Mann und ich spontan (und weil wir hungrig waren), das "Schlachtfest der freiwilligen Feuerwehr" zu besuchen.16:30 Uhr, gute Stimmung, kein Platz mehr frei... Die musikalischen Highlights: "Ein Stern, der deinen Namen trägt", "Er gehört zu mir" und "Hello again". Ein paar Leute getroffen, ein bisschen gequatscht... Nachdem ein Andrea Berg Double die Bühne enterte, sind wir gegangen.  Wahrscheinlich fehlt mir das "Amüsier-Gen", soviel kann ich gar nicht trinken...
Also nach Hause und lieber Bruce  oder Eddie Vedder hören, yeah! 

9. März 2014

Gestern Abend...

trieb es mich wieder in meinen Goldschmiede-Keller. Es sollte mir doch gelingen, wenigstens einen Ring aus Silber zu formen, wenn mir das Löten schon solche Schwierigkeiten bereitet. Aus einem Ring wurden zwei, ein "Spannring" und ein Ring aus Silber-Runddraht:


Spannringe sind Ringe, in denen der Stein ohne Fassung nur durch die Spannung im Ring gehalten wird. Es reizte mich, so einen Ring zu schmieden. Hier die Kurzfassung, wie ich es gemacht habe:
Für den Spannring mit dem facettierten Granatstein nahm ich den Rest vom Halbrunddraht (4 mm breit) und sägte ihn so zu, dass er mir im geschlossenen Zustand etwas zu klein gewesen wäre. Die Enden gerade feilen und in die Mitte eine Kerbe sägen. Den Ring vorsichtig! auf dem Ringriegel zu einem geschlossenen Ring hämmern. Schmirgeln und polieren. Um den Stein einzusetzen, den Ring etwas auseinanderziehen und den Granat in die Kerben gleiten lassen. Einfach - oder? Nein, der verdammte Stein flutschte mir zuerst immer wieder aus dem Ring...
Der fertige Ring gefällt mir, ist aber nicht ganz alltagstauglich: Silber verformt sich zu leicht und verliert die Spannung, deshalb werden diese Art Ringe meist aus härteren Metallen hergestellt. Ich muss also aufpassen, das ich den Stein nicht verliere.  Irgendwann mache ich einmal so einen Ring aus Weißgold oder vielleicht sogar Platin.

 
Den zweiten Ring formte ich aus 4 mm starkem Runddraht. Silberrunddraht in dieser Stärke kann man gerade noch mit den Händen und einem Hammer um den Ringriegel biegen. Am besten einen Gummihammer benutzen, damit keine Kerben und Dellen entstehen!
 
 
Ein bisschen feilen und schmirgeln - fertig war mein neuer Lieblingsring!
 
 


Vorstadtidylle :-)

8. März 2014

Frühling! Sonne!

Ich muss raus, meinen Garten frühlingsfit machen, ich brauche Blumen! Ab in die Gärtnerei, mich inspirieren lassen. Krokusse, Narzissen und Tulpen stecken schon überall ihre Blüten und Blätter aus der Erde. Ich kaufe Stiefmütterchen und Hornveilchen, für meinen Garten und das Grab meiner Eltern.

 

Wie im Rausch buddel ich in der Erde und pflanze im schönsten Sonnenschein die Bumen in Töpfe und Beete. Weil ich so gut in Fahrt bin, fahre ich spontan noch zum Friedhof, pflanze dort die restlichen Stiefmütterchen. Wieder zuhause, ist es fast dunkel. Meine Hände und Fingernägel sind "schwarz wie die Nacht", macht nichts, ich bin glücklich! Morgen setze ich mich in die Sonne und lese...

Shit happens -

ich habe meinen "einfachen Bandring" zerstört. Er war fertig poliert, sah richtig gut aus, war nur leider etwas zu eng für meinen Mann. Also gab ich einen Tropfen Flussmittel (Fluoron) auf die Lötfuge, habe den Ring ausgeglüht und versucht, ihn auf dem Ringriegel zu weiten. Beim Hämmern ging die Fuge trotz Flussmittel auf, also noch einmal löten... Dabei habe ich den Gasbrenner ein paar Sekunden zu lange auf den Ring gerichtet - nicht nur das Lot schmolz, sondern leider auch das Silber.
Nach "Zu" kommt eben"Ab"! Silber schmilzt übrigens bei ca. 961,8 Grad Celsius, Silberlot bei 600 - 900 Grad.
Wieder was gelernt und eine sehr informative Seite entdeckt: www.agosi.de und dort die
Datenbank und Anwendungsfibel für den Goldschmied


 
Ich werde die zerstörte Stelle aussägen und eine Fassung mit Stein einbauen...
Mein Mann bekommt einen anderen Ring.


6. März 2014

Sägen, Feilen, Löten

- ich übe. Mein Arbeitsplatz sieht inzwischen nicht mehr so aufgeräumt aus, wie auf dem Foto. Als Anfängerin arbeite ich erst einmal mit Silber, es ist nicht teuer und ich mag es lieber als Gold. "Goldschmied ist die Berufsbezeichnung für einen Handwerker, der Schmuck und Gegenstände aus Edelmetall herstellt" schreibt Wikipedia, Silberschmiede stellten früher hauptsächlich Geschirr und sakrale Gegenstände her.

Mein erstes Projekt ist ein "einfacher Ring" ohne Stein, ein sogenannter Bandring. Wie es geht, habe ich mir auf YouTube angesehen und mir zwei Bücher von Jinks McGrath besorgt: Ringe und Schmuckkurs . Detaillierte Fotos, schöne Ringe, genaue Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte, genau das, was ich brauche!
Mein Material: 4 mm breiter Halbrundraht. Es ist gar nicht so einfach, ihn auch wirklich gerade durchzusägen. Goldschmieden ist nichts für Ungeduldige, ich säge und feile... Endlich sind beide Enden plan und als ich das Silber zum Ring biege, stoßen sie fast ohne Spalt aufeinander.
Zum Löten benutze ich Fluoron als Flussmittel für das Silber-Hartlot. Einen Tropfen Fluoron auf die Fuge, 2 Lotpaillons darauf. Den Ring vorsichtig mit dem Gasbrenner erhitzen, "fächeln", nicht direkt mit der Flamme auf die Lötstelle. Das Silber glüht orangerot  - jetzt beginnt das Lot zu fließen. Die Fuge scheint geschlossen, Brenner aus, Ring mit der Lötpinzette nehmen und in kaltem Wasser abschrecken, dann in Alaun-Beize abbeizen bis er silberweiß ist, Die Fuge ist nicht so schön geworden, wie ich gedacht habe - aber das kann ich noch feilen und schmirgeln oder wieder durchsägen und neu löten... (nicht mehr heute)
Silber kaufe ich übrigens bei der Scheideanstalt Schiefer &Co in Hamburg, nette Beratung und auf den Millimeter genau zugeschnittenes Silberblech, "Ringschienen" aus Silberdraht werden großzügig abgeschnitten.


Damit ich mich beim Sägen und Feilen nicht langweile, lasse ich mir etwas erzählen. Im Moment höre ich gerade Das große Los  von Meike Winnemuth, gelesen von der Autorin. Ich bin fasziniert! Meike Winnemuth, Journalistin, gewann bei "Wer wird Millionär" 500 000 Euro und reiste 1 Jahr lang jeden Monat in eine andere Stadt auf der Welt. Ihre Erlebnisse und vor allem ihre Gedanken und Gefühle sind sehr bewegend. Sie schreibt klug und witzig, nach dem Motto "Mach, was du schon immer gern wolltest - und mach es jetzt" aber auch "Nicht ich habe die Reise gemacht, die Reise hat mich gemacht" und "Die 500 000 von Jauch hätte ich gar nicht gebraucht, da ich ja unterwegs weitergearbeitet habe". Unbedingt lesen oder noch besser, hören!