30. März 2014

11 Dinge, die ich im letzten Monat gelernt habe:

  1. Mich in Geduld zu üben. Geduld mit meinem Arbeitsmaterial Silber, beim Sägen und Feilen, vor allem: Geduld mit mir selbst (ich bin ja erst im 1. Lehrjahr...)
  2. Erst Denken, dann Rechnen, dann Anfangen: Ich neige ja eher zum Ausprobieren, das kann beim Goldschmieden ins Auge gehen, also:
  3. Exaktes Arbeiten, millimetergenaues Messen! Beim Abmessen der Länge für eine Ring aus Halbrunddraht (Durchmesser 1,5  mm) hatte ich vergessen, die doppelte Dicke (3 mm) zu addieren, der Ring wurde zu eng.
  4. Ringschienen gerade durchsägen und Kreise so genau wie möglich aussägen.
  5. Feilen und schmirgeln kann Stunden dauern, wenn ich bei Punkt 3 und 4 geschlampt habe.
  6. Löten: Die Lötstellen und die Lotpaillons "frischen", d.h. schmirgeln und nicht mehr mit den Fingern berühren. Nicht zu viel Flussmittel auftragen, ein kleiner Tropfen genügt!
  7. Genau beobachten, wie sich das Silber, das Flussmittel und das Lot beim Erhitzen verhalten. Das Lötgut (den Ring) langsam erhitzen, mit dem Brenner "fächeln". Die Flamme dabei nicht direkt auf die Lötstelle richten, sonst besteht die Gefahr, dass das Lot verbrennt und nicht mehr fließt. Und: Punkt 1!
  8. Rechtzeitig mit dem Löten aufhören! Siehe Punkt 7, "Genau beobachten...". Beim Löten soll es einen Zeitpunkt geben, an dem das Lot "hell aufblitzt" und fließt. Ungefähr dann, wenn der ganze Ring "kirschrot" glüht. Es ist mir bisher erst 1 - 2 x gelungen, das Aufblitzen und das Fließen des Lots zu sehen. Kurz danach die Flamme vom Lötgut entfernen, sonst schmilzt das Silber!
  9. Mit Gewalt geht gar nichts! Ein zu enger Ring kann nur durch vorsichtiges Hämmern auf dem  Ringstock geweitet werden. Dabei einen Gummihammer ohne Kerben oder Scharten im Hammerkopf benutzen und/oder den Ring mit dickem Papier ohne Struktur schützen! Das durch das Löten entspannte Silber wird durch das Hämmern gehärtet. Schiebt man den Ring zu brutal auf den Ringstock, dann geht mit etwas Pech die Lötfuge wieder auf.
  10. Ausgeglühtes, entspanntes Silber ist besonders empfindlich: Wenn ich ein 2. Mal löte, sei es, weil mir die Lötfuge nicht gefällt oder ich eine Fassung für einen Stein auflöten möchte, muss ich besonders aufpassen! Punkt 8... , bzw. "Shit happens"
  11. Ganz wichtig: Stabiles Werkzeug! Ich habe mein "Anfänger-Werkzeug" im Internet, u. A. über eBay gekauft. Soweit ganz in Ordnung, nur bei dieser Zange hat sich nach der Bearbeitung von 3 Ringen die Kunststoffbacke verabschiedet. Außerdem ist der Kopf des kleinen Gummihammers, ebenfalls von Marketenderey  leider nicht sehr belastbar, er bekam nach kurzer Benutzung Schrammen und Kerben, die sich beim Hämmern auf das Silber übertragen. Deshalb: "Silber schützen", Punkt 9. In Werkzeug werde ich demnächst noch einmal investieren und euch meine Erfahrungen mitteilen.

Den Titel dieses Posts habe ich übrigens bei Meike Winnemuth geklaut, nur das es bei mir 11 Dinge wurden...

Ich wünsche euch allen einen schönen Frühlingstag,
Kirsten


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